von Anja Winterhalter, Dauer ca. 20 Min.
„Der Sucher, jeden Stein hat er umgedreht viermal. Jetzt kann er nur noch warten, das Gesicht an einem Baum oder an einer Wand, die Hand über den Augen bis die Welt, an ihm vorbei ist.“
(aus dem Text: „Blut ist im Schuh oder Das Rätsel der Freiheit" Heiner Müller für das Tanztheater von Pina Bausch)
Ausgehend von dem Heiner Müller Text "Blut ist im Schuh oder das Rätsel der Freiheit" untersuchen fünf Performerinnen choreografisch die Regeln eines Versteckspiels. Dabei variieren und verändern sich die Regeln im Laufe des Spieles auf unerklärliche Art und Weise. Traumartige, bedrohliche Bilder mischen sich unter die Bewegungsabläufe. Komplizenschaften entstehen zwischen einzelnen Spielerinnen, die sich immer wieder gegen eine oder mehrere der Spielerinnen verbünden. Mit jeder neuen eingeführten Regel verschieben sich die Machtverhältnisse innerhalb der Gruppe die über kleine Gesten und Blicke kommuniziert werden und Bewegungen im Raum auslösen. Jede der Spielerinnen durchwandert alle Positionen vom versteckten Spieler bis hin zum Sucher bis sich das Spiel selbst ad absurdum geführt hat, neu formiert und wieder neu beginnt.
Choreografie: Anja Winterhalter
Mit: Eva Bernhard, Carolin Christa, Greta Granderath, Anne Rooschütze, Anja Winterhalter
Musik: Gregory Büttner
Weiterführende Arbeiten: Gregory Büttner hat aus der Musik zur Perfomance eine extra Version "Wenn uns jemand hört - sag - wir haben einfach kurz Luft geschnappt" veröffentlicht. Zu der Musik wiederrum hat die Künstlerin Alexandra Griess eine Videoarbeit erstellt: