Während meiner Residenz auf K3/Kampnagel Hamburg habe ich mich mit verschiedenen künstlerischen Forschungsfragen auseinandergesetzt. Im Zentrum stand für mich dabei während der 4-wöchigen Residenz verschiedene Fragestellung wie:
Wie lassen sich alltägliche Handlungen und Alltagsräume performativ neu denken?
Wie kann man neue Formen der zwischenmenschlichen Kommunikation ohne Sprache entwickeln?
Wie beteilige ich den Zuschauer aktiv an der Entstehung der künstlerischen Arbeit?
Im Rahmen der Residenz habe ich dann ein „Silent Evening Meal“ veranstaltet. Gemeinsam mit insgesamt 10 Leuten haben wir gemeinsam schweigend zu Abend gegessen.
Das Essen wurde vorab bestellt und die Tischgesellschaft hat sich getroffen und die performativen Spielregeln kurz besprochen, um dann den Rest des Abendessend schweigend zu verbringen.
Auf Kärtchen die von Zuschauer zu Zuschauer weiter gegeben wurde konnte jeder Teilnehmer neue Regeln für die Zusammenkunft bei Tisch erfinden.
Diese neu erfundene und aufgeschriebene Regel, wurde reihum gegeben und von allen am Tisch Sitzenden nacheinander - nachdem die oder derjenige die Karte gelesen hatte ausgeführt.
Dabei ging es darum den individuellen Handlungsspielraum des Alltags und damit auch gesellschaftlicher Übereinkünfte gemeinsam neu zu erforschen und performativ zu erweitern. Entstanden sind bei dem Abendessen u.a. eine Serviettenzaubershow, ein Konzert mit Tischobjekten, geheime Komplizenschaften wie das versteckte Weiterreichen der Karte und verschiedene neue Raumordnungen. Während des Abends sind ganz neue Arten der Kommunikation entstanden, die trotz des Schweigens nie am Tisch unterbrochen war.
Konzept: Anja Winterhalter
Von und Mit: Eva Bernhard, Verena Brakonier, Danielle Brown, Caroline Christa, Greta Granderath, Angela Guerreiro, Franziska Hentschel, Vera Rudolf von Rohr, Anja Winterhalter, Hannah Wischnewsky.
Im Rahmen der K3 Residenz „Surviving Dance“ Kunst Wirtschaft und Politik.
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